Ja auch mir geht manchmal eine Torte in die Hose. Eigentlich spricht man als Cake Designer ja nicht gerne über seine Torten – Fauxpas. Aber was wäre “La torta di Denise” für ein Blog, wenn ich nur über die schönen Seiten der Zuckerwelt schreiben würde.
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Weshalb ich Dir darüber berichte
Ich könnte dir jetzt einfach so meine “perfekte” Torte präsentieren. Dir nichts von meinem Torten-Drama erzählen.
Aber wäre dann “La torta di Denise” noch ehrlich und glaubwürdig?! Nein, natürlich nicht.
Ich möchte Dir zeigen, das auch bei mir so einiges schief gehen kann. Niemand ist perfekt. Wie oft habe ich nachts noch einmal neu gebacken, weil ein Kuchen nichts geworden ist.
Glaube mir, es gibt niemanden, in der Torten-Welt, dem noch kein Kuchen schief gegangen ist. Das absolute Torten-Desaster, an dem dann gar nichts mehr zu retten ist, erleben wir Cake-Designer mindestens einmal in unserer Laufbahn.
Bei mir war es dann im Januar soweit.
Eine Torte ohne Fondant
Meine Freundin Sonja fragte mich Anfang Januar, ob ich für ihre Tochter eine Torte zum Geburtstag kreieren könnte. Sie sollte ohne Fondant sein. Als Topper wünschte sich Louisa einen Delphin.
Der Kuchen selbst sollte ein Sprinkle Cake (dt. ein Kuchen mit bunten Streuseln) werden. Ok, den hatte ich noch nie gemacht. Aber das sollte kein Problem darstellen.
Statt Fondant, wünschte sich Sonja für die Torte ihrer Tochter eine weiße Ganache. Die Füllung sollte mit etwas Himbeer – Geschmack verfeinert werden.
Die Torte sollte ich, nach einer Vorlage, mit verschiedenen Tüllen und mit eingefärbter Ganache verzieren.
Das hörte sich alles recht einfach an. Den Delphin plante ich auf einer kleinen Fondant – Platte zu modellieren. Den könnte sich Sonjas Tochter dann auch als Erinnerung aufheben.
Für die Dekoration, um den Kuchen, waren ganz viele Streusel gewünscht. Genug Auswahl diesbezüglich hat die Firma Fun Cakes*. Die Sprinkles sind etwas ausgefallener und schmecken lecker (auch ein Wunsch von Louisa) und färben auch nicht ab.
Doch kein Delphin
Einige Tage später erreichte mich die Nachricht, dass wir den Delphin weglassen. Na gut, für die Mädels von Sonja mache ich ja fast alles. Also plante ich kurzfristig um.
Das Torten-Drama
Das mir ausgerechnet der Sprinkle Cake das Genick brechen würde, hätte ich im Traum nicht gedacht. Ich wählte ein Rezept von Martha Stewart. Bisher bin ich mit ihren Anleitungen immer sehr gut zurechtgekommen. Ich besorgte extra die guten Streusel von Pickert aus dem Supermarkt, für den Teig. Damit dürfte ja nichts schief gehen, dachte ich bei mir.
Falsch gedacht!
Ich rührte den Teig nach Anleitung. Fügte die Streusel zum Ende hinzu und hob sie unter die Masse.
Beim zurechtschneiden des Kuchens, am nächsten Morgen, erwartete mich eine böse Überraschung. Die Streusel hatten sich aufgelöst. Ich war völlig verzweifelt.
Noch einmal neu backen, war unmöglich. Die Zeit würde hierzu nicht reichen.
Den Tränen nahe, gestand ich Sonja am Telefon mein Missgeschick. Mir tat es unwahrscheinlich leid, dass ich Louisa den Traum von der perfekten Geburtstagstorte nicht erfüllen konnte. Sonja reagierte recht entspannt. Wir vereinbarten die Torte einfach wie geplant fertig zu machen. Dann eben ohne bunte Streusel.
Ganache spritzen? – Nie wieder!
Weil es gerade so perfekt lief (nämlich gar nicht) quälte ich mich mit der Ganache herum. Die Schokoladenmasse mit der Tülle zu spritzen, war die überhaupt dümmste Idee, die ich jemals hatte.
Die Raumtemperatur in meiner Küche ist generell recht niedrig. Die Masse wurde viel zu schnell fest. Aufwärmen kam nicht in Frage. Ich hatte Angst sie würde zu flüssig werden. Muskelkater in Händen und Handgelenk war also vorprogrammiert. Dennoch habe ich es irgendwie geschafft, die bunten Tupfen auf die Torte zu bringen.
Fazit
Nein, Louisa weinte nicht wegen ihrer Torte (Gott sei Dank). Etwas enttäuscht war sie schon. Der Kuchen hatte ja keine Spinkles im Inneren. Mir war die ganze Aktion super peinlich und unangenehm. In solchen Fällen kommt dann doch die kleine Perfektionistin raus.
Der Kuchen sah letztendlich (zumindest von außen) trotzdem sehr schön aus. Hier hatte ich wenigstens den Geschmack von Sonjas Tochter getroffen.
Ich kann mir nicht erklären, weshalb mir dieser Kuchen misslungen ist.
Vermutungen habe ich schon:
- Ich hätte statt einer regulären Backform “Pans” verwenden sollen. Das sind flache Backformen.
- Ich habe die Streusel einfach zu lange untergehoben. Deshalb lösten sie sich auf.
Aufgeben ist keine Option
Ich habe es mir (und Sonja) versprochen das perfekte Sprinkle-Cake-Rezept zu finden. Demnächst werde ich Marthas Rezept noch einmal backen. Dieses Mal jedoch mit Pans und anderen Streuseln.
Ich halte dich auf dem Laufenden.
Was du aus meinem Torten – Drama lernen sollst
Wenn es mal wieder bei dir so richtig mies läuft, wie sagt man so schön:
Aufstehen, Krönchen richten, Weitergehen.
Nicht aufgeben, ich tue es auch nicht!