Kurze Vorgeschichte
Ich habe fast zwei Jahre habe ich in einem Fitnessstudio nebenberuflich gearbeitet. Dort habe ich auch die ein oder andere Freundschaft mit den Kollegen geschlossen.
Genau in dieser Zeit hat sich meine Back- und Modellierleidenschaft entwickelt. So durften meine Kollegen und auch einige Kunden recht häufig als Versuchskaninchen herhalten (was natürlich keinen der Betroffenen gestört hat).
Patrick war einer der vielen Kuchen -Tester. Kennengelernt habe ich ihn, zu seiner Azubi-Zeit, im Studio. Er war begeistert von meinen damals ersten Gehversuchen in die Tortenwelt.
Die Hochzeitstorte
Im Oktober 2015 hatte ich überraschenderweise eine E-Mail von ihm im Postfach. Er und seine Freundin wollten im Mai 2016 heiraten. Für die Hochzeitstorte haben sie mich auserkoren.
Eine genaue Vorstellung hatten sie auch schon von ihrer Torte und teilten sie mir mit einem beigefügten Foto mit:
Ich muss gestehen, ich war wirklich leicht geschockt am Anfang.
Die Torte gab es schon zich mal in allen Varianten. Der viele Schokofondant machte mir etwas Angst. Meistens ist es in Ende Mai ziemlich warm. Der Fondant zieht sich dann wie Kaugummi. Aber beide waren von der Dekoration sehr begeistert. So wollte ich nicht absagen.
Die Hochzeitstorte in der Planung
Im März hatten wir unserer Besprechung. Als die beiden mit einem wunderschönen Blumenstrauß bei mir auftauchten, war ich hin und weg.
Wir hatten zuvor schon einiges per E-Mail klären können. Also wurde nur noch das Nötigste fix gemacht: Schuko-Erdbeeren und die Figur sollte ich bei Ebay organisiere. Das Muster auf dem weißen Teil der Torte wurde gemalt.
Schokoladen-Erdbeeren
Für mich war das auch wieder komplettes Neuland. Glücklicherweise hat mir da meine liebe Freundin Veronika helfend unter die Arme gegriffen. An einem Nachmittag fuhr ich sie, mit einer Packung frischen Erdbeeren, besuchen. In ihrer heimischen Küche angekommen, wurde erst einmal ein Schokoerdbeeren-Probelauf gestartet.
Im nachhinein muss ich gestehen, dass mir das überziehen der Früchte, am meisten Spaß gemacht hat.
Warum mich eine Hochzeitstorte fast zum verzweifeln brachte
Die befürchtete Tropenhitze traf ein (wie sollte es auch anders sein). Vorbereiten konnte ich bei dieser Torte ja nicht viel. Die Toppingfiguren waren, wie vom Brautpaar gewünscht, aus Polyresin. Ansonsten musste ich die Torte in der Nacht vor- und an dem großen Tag von Patrick und Lisa fertig machen.
Glücklicherweise konnte ich mir eine mobile Klimaanlage von Freunden leihen. Sie beseitigte zwar die hohen Temperaturen im Raum, jedoch leider nicht die hohe Luftfeuchtigkeit, die an diesem Tag herrschte.
Mein Alptraum wurde zur Wirklichkeit
Der Schokoladenfondant zog sich wie Kaugummi. Sobald man mit einem Finger dran kam hatte man die Abdrücke auf der Torte. Glätten war die reinste Katastrophe. Die Schokoladenglasur wollte nicht so verlaufen, wie geplant. Dann hatte ich dummerweise noch zwei verschiedene Hersteller eingekauft. Fazit: zwei verschiedene Schokoladenfarben auf der Torte.
Ich war fix und fertig und kurz vorm heulen.
Mein beruhigender Engel…
…war meine Mama. Sie half mir die Torte zur Location zu bringen.
Nachdem sie in mein total erschüttertes Gesicht blickte, beruhigte sie mich mit den Worten “Ich weiß nicht was Du willst, die ist doch toll?!”
Mama Du bist die Allerbeste ♥!!!
Die Location
… befand sich auf einem Berg. Schloss Auerbach in Bensheim ist eine Burgruine mit einer Schloßschenke . Eine tolle Location. Aber eine dreistöckig bereits komplett gestapelte Torte via Auto den Berg hoch zu fahren, bescherte mir einige Schweißausbrüche.
Tipp: Transportiere Deine Hochzeitstorte grundsätzlich in Einzelteilen. Mit komplett gestapelten mehrstöckigen Torten fahre ich nur im Notfall. |
Vor Ort
Zwischenzeitlich hatte es geregnet und die heißen Temperaturen waren um einige Grad gesunken. Die Torte wurde bis zum Anschnitt im Kühlhaus gelagert und ging dann in einen brütend warmen Saal zum Brautpaar.
Fazit: Die Torte schwitzte wie wild.
Das Brautpaar
… war super happy und glücklich. Der Spruch, die Torte ist besser als wir uns vorgestellt haben, hat mich dann auch um einiges beruhigt.
Uuuuund ich war sogar ein kleines bisschen Stolz, dass ich unter diesen Umständen dann doch noch eine Torte gezaubert habe, die dem Brautpaar so gut gefallen hat.
Ganz herzlichen Dank an Lisa und Patrick für die Freigabe dieses Artikels und Sven Sauer, Martin Nuber und Martin Layer für die tollen Fotos ♥︎.